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17. Rosetti-Festtage im Ries,  1. Juni 2016, Schloss Amerdingen

  • 1. Juni 2016 Schloss Amerdingen: Kammermusik für Streichtrio
  • 2. Juni 2016 Schloss Kapfenburg: Kammermusik für Klavier und Bläser
  • 3. Juni 2016 Schloss Reimlingen: Vortrag mit Musik
  • 3. Juni 2015 Schloss Harburg: Kammermusik für Streicher und Hörner
  • 4. Juni 2016 Schloss Reimlingen: Klaviermatinee
  • 4. Juni 2016 Kaisheim: Kammermusik für Streichquartett
  • 5. Juni 2016 Schloss Baldern: Orchesterkonzert

  • Einladung zum Hofkonzert
    Eröffnung der Rosetti-Festtage

    Trotz der mehr als hundert Besucher beginnen die alljährlichen Rosetti-Festtage im Ries in einer fast schon familiären Atmosphäre im Schloss bei der Grafenfamilie zu Stauffenberg im Schloss Amerdingen. Dicht gedrängt sitzen die Zuhörer im Salon des Grafenschlosses, der für das Eröffnungskonzert zu einem Konzertraum umgestaltet wurde. Wie in alten Zeiten, als zu Zeiten Antonio Rosettis und bei Mozarts Zeitgenossen eine Einladung zu einem Hofkonzert damals die höchste Form der musikalischen Unterhaltung darstellte, ermöglicht die Rosetti-Gesellschaft bei ihren Konzerten solche historischen Bezüge. Natürlich sind die Damen und Herren heute anders gekleidet, doch stammt die Musik aus dieser Zeit, aber auch damals dürften solche herausragenden Künstler nur selten aufgetreten sein wie die Mitglieder des "Dresdener Streichtrios", die sich neben ihren Konzertmeisterpositionen der sächsischen Staatskapelle und des MDR-Sinfonieorchesters auf renommierten Konzertpodien der Kammermusik widmen. Darum war es geradezu ein Glücksfall, dass Jörg Faßmann (Violine), Sebastian Herberg (Viola) und Michael Pfaender (Violoncello) für das Rosetti-Festival gewonnen werden konnten, und das noch in einem solch authentischen Rahmen.
    Rosettis "Duo D-Dur" hat bisher wohl noch kein Ensemble mit solcher Souveränität gespielt wie die beiden Virtuosen an Violine und Viola, doch war der Anspruch der Musiker an die für sie herausfordernden Kompositionen eher bei Ernst Naumann (1832 - 1910) zu finden. Dessen bemerkenswert tiefgründiges und kunstvolles Streichtrio boten die Dresdener als eine klangvolle Überraschung aus der Feder dieses weithin unbekannten Komponisten.
    Drei Jahre lang war von 1774 ab Joseph Fiala als Oboist am Wallersteiner Hof engagiert, und reiste dann als Virtuose in die großen Städte Europas, um später als Hofmusiker bei den Fürstenbergs in Donaueschingen als Komponist und als von W. A. Mozart geschätzter Kollege Bekanntheit zu erlangen. Sein in der Besetzung Violine - Cello gespielte "Duo B-Dur" begann mit einem melodisch geführten Adagio, bei dem die Musiker sich bei ihren jeweiligen Stimmführungen hervorragend aufeinander abstimmten und, soweit man sie bei einem Duett als Solisten sieht, ihre solistischen Qualitäten deutlich aufzeigen konnten, rhythmisch vollkommen übereinstimmend und klanglich absolut korrespondierend. Überragend war dabei die Einfühlung des jeweils begleitenden Partners. Das blinde Verständnis war auch offenkundig im "Trio G-Dur" von Ludwig van Beethoven mit schnellen, exakt gespielten Läufen und äußerst dynamischer Gestaltung und unglaublichen Pianissimo-Einsätzen. Die genießerische Melodieführung im "Adagio" fand ein Pendant im sprühenden "Scherzo" und einen leidenschaftlichen Schluss in wahrhaftem Presto. Bravo, welch eine Rasanz! Die Begeisterung des Publikums forderte noch eine Zugabe heraus. Welche Musik bringt man aus Sachsen mit? - Johann Sebastian Bachs "Aria aus den Goldberg-Variationen", ganz fein gespielt, vorbildlich phrasiert.
    (emy)


    Amerdingen

    Dresdner Streichtrio



    Amerdingen

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