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15. Rosetti-Festtage im Ries,  01. Juni 2014, Schloss Baldern, Abschlusskonzert

  • 28. Mai 2014 Amerdingen: Silke Aichhorn - Regine Kofler
  • 29. Mai 2014 Kapfenburg: casalQuartett
  • 30. Mai 2014 Kaisheim: Merlin-Ensemble
  • 30. Mai 2014 Wallerstein: Vortrag Hartmut Steger
  • 31. Mai 2014 Schmähingen: Vanessa Fasoli - Anselm Wohlfarth - Christoph Teichner
  • 31. Mai 2014 Reimlingen: Wilhelm Bruns - Ulrike Payer
  • 01. Juni 2014 Baldern: Maximilian Hornung - Bayerisches Kammerorchester - Johannes Moesus

  • Rosetti-Festtage 2014 auf hohem künstlerischem Niveau
    Schlusskonzert Schloss Baldern - Cellist Maximilian Hornung beweist internationale Spitzenklasse

    Das Abschlusskonzert der Rosetti-Festtage im Ries im Licht durchfluteten barocken Festsaal von Schloss Baldern verwandelte sich nicht nur durch den äußeren Rahmen, sondern auch durch die Anwesenheit der beiden Oettingen-Fürstlichkeiten und zahlreicher Repräsentanten aus Politik und Finanzen in ein Festkonzert besonderer Art. Fürst Moritz zu Oettingen-Wallerstein, Protektor der Veranstaltungen, nahm bei seiner Begrüßung die Gelegenheit wahr, sich bei diesen Besuchern ausführlich zu bedanken, ohne die dieses Festival nicht die hohe Qualität erreichen könnte. Ausschlaggebend dafür sei aber das künstlerische Engagement des Präsidenten Johannes Moesus, der Mitglieder und Organisatoren der Rosetti-Gesellschaft und die Teilnahme herausragender Künstler an den sechs Konzerten an historisch bedeutsamen Orten des Rieses.
    Eröffnet wurde das Konzert von der „C-Dur-Sinfonie“ des Namensgebers des Festivals. Mit kraftvollem Einsatz gab das Bayerische Kammerorchester zu erkennen, dass es das Chefdirigat des Johannes Moesus, offenbar auch in einer guten zwischenmenschlichen Atmosphäre, inzwischen absolut organisch umsetzt, sowohl bei den verdichteten Harmonien als auch in leicht beschwingten Teilen der Musik. In einer langen Bläserphase des Menuetts bewiesen die Bläsersolisten ihre außerordentlichen Fähigkeiten und trugen hier als Harmoniemusik zu heiterer Entspannung bei. Die in Rosettis zum Ausdruck kommende Lyrik im Andante-Satz und der musikalische Humor im abschließenden Capriccio erklärten die Popularität seiner Musik in seiner Zeit.
    Was zur Festlichkeit besonders beitrug, war das solistische Engagement des kometenhaft in die internationale Klasse aufgestiegenen jungen Cellisten Maximilian Hornung, der zudem auch familiäre Bande ins Ries vorweist. Nicht allein dies, sondern das hohe künstlerische Niveau der der Rosetti-Festtage führte dazu, dass für dieses Konzert nicht alle Kartenwünsche befriedigt werden konnten. Die anwesenden Besucher konnten aber das erwartete Musik-Erlebnis genießen, denn der inzwischen in bedeutenden Konzertsälen gefeierte Solist erwies sich als der überragende Virtuose auf seinem herrlich klingenden Instrument. In Joseph Haydns bekanntestem „Cellokonzert D-Dur“ aus dem Jahr 1783 kam neben seinen unübertreffbaren spieltechnischen Fertigkeiten vor allem auch die in seiner hervorragenden Musikalität begründete Fähigkeit, die in der Musik des Komponisten enthaltenen Stimmungswandlungen zu verwirklichen und auf den Zuhörer zu übertragen. Das zudem atemberaubende Tempo, das auch das bestens aufgelegte Bayerische Kammerorchester mit Dirigent Johannes Moesus problemlos mitging, steigerte die Bewunderung des Publikums.
    Diese beiden Eigenschaften kennzeichneten auch das „Cello-Konzert in D-Dur“ des Friedrich Hartmann Graf, in dessen mit technischen Raffinessen gespickter Kadenz Hornungs außergewöhnlichen Fähigkeiten zur Geltung kamen. Flageolett-Töne, Doppelgriffe und Akkordspiel gehörten zum selbstverständlichen Handwerkszeug des Solisten, die Darstellung der in der Musik enthaltenen emotionalen Inhalte bewiesen aber vor allem in der „Romanze“ seine interpretatorische Spitzenklasse.
    Ein weiterer Höhepunkt zierte das mit einigen Zugaben bedachte dreistündige Konzert: die „Sinfonie F-Dur“ Antonio Rosettis. Einen nachdenklich wirkenden langsamen Mittelteil mit einem spielerisch schnellen Presto einzuleiten und mit einem fetzigen Schluss zu versehen, ist ein überraschender Einfall im Gegensatz zum in herkömmlicher Weise gestalteten Menuett. Beim Schlussrondo aber zeigt Rosetti seine Vorliebe, - und wohl auch die seiner Herrschaft -, für den Rundtanz, der witziger Weise ganz still zu Ende geht.


    Bayer. Kammerorchester

    Maximilian Hornung

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