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16. Rosetti-Festtage im Ries,  5. Juni 2015, Maihingen

  • 3. Juni 2015 Schloss Amerdingen: C-Roberts Ch-Hammer
  • 4. Juni 2015 Harburg: Stuttgart Winds
  • 5. Juni 2015 Wallerstein: Historischer Spaziergang
  • 5. Juni 2015 Maihingen: Konzert Uni Augsburg
  • 6. Juni 2015 Schloss Reimlingen: Liedermatinee
  • 6. Juni 2015 Residenz Oettingen: Compagnia di Punto
  • 7. Juni 2015 Schloss Baldern: Schlusskonzert

  • Den Herrschern Glück und Segen
    Rosetti-Festtage - Konzert in der Maihinger Klosterkirche

    Die Klosterkirche Maria Immaculata Maihingen bot den prächtigen Rahmen für das zu den Rosetti-Festtagen gehörende Kirchenkonzert, das wieder vom Kammerchor der Universität Augsburg und der „Musica Obligata“ für historische Instrumente aus der Hochschule für Musik und Theater München, - äußerlich sichtbar an den ventillosen Trompeten und Hörnern, historischen Oboen und Flöten. Die Leitung lag in den Händen von Andreas Becker vom Leopold-Mozart-Zentrum Augsburg.
    Für Antonio Rosettis „Sinfonie D-Dur“ war das die klangliche Annäherung an die Hörgewohnheiten seiner Zeit, auf Grund des Baus der Instrumente etwas leiser und weicher im Klang und mit geringeren Möglichkeiten der dynamischen Differenzierung, homogen im Klang und recht farbig durch den großen Anteil an Bläsern. Die Widmung des Werkes an den russischen Zaren zu seiner Krönung 1796 in Moskau kommt durch eine gebührende majestätische Gestaltung zur Geltung. In den ruhigeren Teilen wird eine lyrische Empfindsamkeit deutlich, ein vom Cello solistisch gestaltetes Hirtenidyll, ländlerische Motive von Flöten und Oboen und schließlich eine prachtvolle Finalinszenierung mit schallenden Hörnern, Pauken und Trompeten.
    Um die persönlichen und familiären Feste der Fürstenfamilie gebührend musikalisch zu begehen, mussten die Hofkomponisten für die fälligen Lobesworte Lieder und Kantaten schreiben, auch wenn sie die geringe Gesangeskunst der aus dem Hofstaat rekrutierten Sängerinnen und Sänger beklagt haben sollen. Bei der Kantate „Uns’re Wünsche sind erfüllt“ für Prinzessin Friederikes Namenstag im Jahr 1800 konnte der Rosetti nachfolgende Hofkapellmeister Ignatz von Beecke eine auswärtige Sopranistin für die anspruchsvolle Gesangspartie bekommen. Diesen Part übernahm im Maihinger Konzert Susanne Simenec, die die Huldigung und die sehr süßen, schwulstigen Vergleiche mit allen Schönheiten der Natur ohne die pathetischen Übertreibungen hervorragend darbot und vor allem in der Koloraturarie mit den solistisch beteiligten Holzbläsern sängerische Glanzpunkte setzen konnte.
    Vermutlich für eine abendliche Unterhaltung war die „Serenade D-Dur“ Beeckes komponiert worden, die mit einem Marsch begann und insgesamt acht Sätze unterschiedlichen Charakters folgen ließ. Sie war sicher, wie es auch heute bei geselligen Veranstaltungen üblich ist, als Hintergrundmusik verstanden worden, zur fröhlichen Unterhaltung, bei Essen und Trinken. Diesmal konnte man ruhig zuhören und sich an den geschickt gesetzten und vorzüglich dargebotenen Stücken ergötzen.
    „O Tag der Freude“ titulierte Ignatz von Beecke die Kantate für die Fürstin Wilhelmine Friederike zum Geburtstag 1802 und bewies mit seinen Texten Humor, wenn er singen lässt: „Wie gern möchte ich noch singen …, doch meine Stimme leider ist nicht mehr rein für dein empfindlich Ohr.“ „Wir singen, wie wir können …, nimm an den guten Willen!“ Dieses Bekenntnis galt aber nicht für den Kammerchor der Uni Augsburg, der tadellos intonierte, doch deutlich unterfordert war, während die Ausführung des anspruchsvollen Orchestersatzes die Aufführung dieser Kantate absolut rechtfertigte und auch die in einer Kirche, denn der Schluss galt dem göttlichen Segen.
    (emy)


    Maihingen

    Kammerchor Uni Augsburg



    Maihingen

    Kammerchor Uni Augsburg - Musica Obligata München



    Maihingen

    Musica Obligata Klosterkirche Maihingen


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