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16. Rosetti-Festtage im Ries,  6. Juni 2015, Residenz Oettingen

  • 3. Juni 2015 Schloss Amerdingen: C-Roberts Ch-Hammer
  • 4. Juni 2015 Harburg: Stuttgart Winds
  • 5. Juni 2015 Wallerstein: Historischer Spaziergang
  • 5. Juni 2015 Maihingen: Konzert Uni Augsburg
  • 6. Juni 2015 Schloss Reimlingen: Liedermatinee
  • 6. Juni 2015 Residenz Oettingen: Compagnia di Punto
  • 7. Juni 2015 Schloss Baldern: Schlusskonzert

  • Lyrische und folkloristische Klänge

    Erfreulicher Weise wurde in diesem Jahr das Residenzkonzert im Schloss Oettingen wieder in die Rosetti-Festtage eingebunden und leistete mit dem Gastspiel der Compagnia di Punto (Leitung: Christoph Binde) einen besonderen Beitrag. Das bis auf den letzten Platz aus weiten Teilen des Umlandes und darüber hinaus vereinte Publikum erhielt von dem mit historischen Instrumenten besetzten Orchester einen Eindruck, wie die Musik damals klang.
    Antonio Rosetti gab häufig den Hörnern eine wichtige Rolle in seinen Kompositionen, sicher zur Freude seines Herrn, des Fürsten Kraft Ernst, und des Hofstaats, für den der Hörnerklang an seine liebste Beschäftigung, die Jagd, erinnerte. So auch in der Sinfonie C-Dur, in der er zugunsten von Flöten auf die sonst üblichen Oboen verzichtete. Mit den ventillosen Hörnern und den Traversflöten aus Holz schuf die Compagnia di Punto weichen, romantisch anmutenden Klang, dem sie ein munteres Menuett folgen ließ und sich von der temperamentvoll vom Platz der 1. Geige aus anführenden Konzertmeisterin zu einem flotten Presto-Kehraus antreiben ließ.
    Da Rosetti gelegentlich in seinen Ensembles über hervorragende Solisten verfügen konnte, schrieb er Solokonzerte, heute teilweise Standardwerke bei Wettbewerben oder Prüfungen. So gehörte zur Wallersteiner Hofkapelle kurze Zeit der Fagottsolist Franz Czerwenka, von dem er zum „Fagottkonzert B-Dur“ animiert worden sei. Diese Rolle übernahm der finnische Fagottist Jani Sunnarborg mit einem fast klappenlosen Fagott, wie es früher gespielt wurde. Die individuelle anschmiegsame Klangfarbe dieses Instruments sowie die außerordentlichen spieltechnischen Fähigkeiten des Solisten, und nicht zuletzt die originelle Komposition, - arienhafte Melodien, lyrische Passagen und ein Schluss in der Art eines Squaredance mit kräftigem Nachschlag -, riss das Publikum zu einem begeisterten Beifall hin.
    Nicht minder euphorisch wurde die sensationelle Vorführung eines ventillosen Horns durch Christoph Binde aufgenommen, der auf dem ursprünglichen Waldhorn, das sonst nur auseinanderliegende Naturtöne erzeugt, chromatische Tonfolgen und die zwischen den Naturtönen liegenden Töne durch Stopfen mit seiner Hand im Schalltrichter erzeugt, wie es ein normal sterblicher Hornist nicht zustande bringt. Noch dazu beeindruckte der Spezialist auf diesem Instrument mit teils atemberaubendem Tempo und reiner Intonation.
    Eine weitere Demonstration historischer Musikpraxis wurde den Zuhörern zuteil mit Franz Danzis „Flötenkonzert G-Dur“ durch Annie Laflamme mit der Traversflöte. Ihr apartes Spiel mit vielen Trillern, Arpeggi und fließenden Tonleiterfiguren bekam im liedhaften Mittelsatz durch ihren weichen Tonansatz einen lyrischen und im Finalsatz durch die polkahaften Nachschläge des Orchesters einen amüsanten folkloristischen Charakter.
    Wieder erhielten die Hörner in der „Sinfonie F-Dur“ von Rosetti dominante Passagen und durften im langsamen Mittelsatz mit den Flöten die Natur und eine Jagdidylle andeuten, die jäh endete und in einen schnellen Schlusssatz überging, für den die Compagnia aus Köln rauschenden Beifall erhielt.
    (emy)


    Residenz Oettingen

    Christoph Binde - Compagnia di Punto



    Residenz Oettingen

    Residenz Oettingen Compania di Punto



    Residenz Oettingen

    Residenz Oettingen Fagott



    Residenz Oettingen

    Residenz Oettingen Horn



    Residenz Oettingen

    Residenz Oettingen total


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