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16. Rosetti-Festtage im Ries,  6. Juni 2015, Schloss Reimlingen

  • 3. Juni 2015 Schloss Amerdingen: C-Roberts Ch-Hammer
  • 4. Juni 2015 Harburg: Stuttgart Winds
  • 5. Juni 2015 Wallerstein: Historischer Spaziergang
  • 5. Juni 2015 Maihingen: Konzert Uni Augsburg
  • 6. Juni 2015 Schloss Reimlingen: Liedermatinee
  • 6. Juni 2015 Residenz Oettingen: Compagnia di Punto
  • 7. Juni 2015 Schloss Baldern: Schlusskonzert

  • Vergnügliche Lieder am adeligen Hof
    Schloss Reimlingen – Liedermatinée an den Rosetti-Festtagen

    Den ach so würdigen Herrn Hofkomponisten Rosetti konnte man beim Liederkonzert der Rosetti-Festtage im Schloss Reimlingen von einer bisher kaum bekannten Seite kennen lernen. Natürlich vertonte er, - wie Komponisten es zu allen Zeiten tun – Geschichten der Liebe von Philint und Babette, vom Liebeszauberer, von Bienlein und Vöglein. Doch interessierte ihn daran nicht das romantische Gesäusel, sondern eher die Komik an den menschlichen Begierden. Wie grausam doch der böse Vogel, der den Wurm ermordet und nicht an seine schreienden Kinder denkt. Was für ein Narr die Biene ist, die mit der Blume spielt und nicht, wie der Rosskäfer, im Kote wühlt, und wie die schwärmerischen Lieder des ungetreuen Liebhabers in Flammen brennen und er schon lang in Luises Herze.
    Das Absingen solcher und vielleicht noch deftigerer Lieder vergnügte sicher damals oft den „Hofstaat“ im Wallersteiner Fürstenhaus. Sie waren wohl nicht in erster Linie für Konzerte gedacht, sondern dienten der Geselligkeit an fröhlichen Abenden. Gemeinsam wurde meist gesungen, erzählte Bernhard Renzikowski, der die Sängerin Regina Kabis bei ihrer hervorragenden Darbietung auf dem Klavier begleitete. Darum wurde auch das Publikum aufgefordert, den Refrain bei der „Reise des Herrn Urian“ mitzusingen - vom Nordpol bis nach Afrika (von Matthias Claudius). Achtzig Lieder habe Rosetti auf diese Weise hinterlassen, überwiegend Strophenlieder, aber auch einige durchkomponierte Balladen, Geschichten, die sich angeblich zugetragen. Dramatiker wie Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe durften dazu ihre Texte liefern, aber auch Vertreter des komischen Humors wie Felix Weiße oder Ludwig Wilhelm Meyer. Regina Kabis verstand es, die spitzfindigen Ideen in ihrem Gesang toll herauszuarbeiten und das Publikum damit zu vergnügen.
    Zwischen diesen Liedbeiträgen spielte Bernhard Renzikowski zwei Klaviersonaten von Rosetti und Joseph Haydn und erwies sich bei den beiden sehr transparent dargestellten Werken als ein vorzüglicher Klaviervirtuose. Zum Schlussteil durfte Mozart beitragen mit bekannten Liedkompositionen, u. a. dem „Lied an die Freude“ und „Das Veilchen“.
    (emy)


    Reimlingen

    Regina Kabis Bernhard Renzikowski


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