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20. Rosetti-Festtage im Ries,  Bopfingen, Schloss Baldern, 23. Juni 2019

  • Schloss Harburg, Fürstensaal, 19. Juni 2019
  • Oettingen, St. Jakob, 20. Juni 2019
  • Schloss Amerdingen, 21. Juni 2019
  • Schloss Reimlingen, 22. Juni 2019
  • Kaisheim, ehem. Zisterzienserabtei, Kaisersaal, 22. Juni 2019
  • Bopfingen, Schloss Baldern, 23. Juni 2019

  • Ein Weltstar der Oboe feiert Rosetti


    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


    Der Oboen-Solist Albrecht Mayer spielte auf Schloss Baldern das Schlusskonzert der Internationalen Rosetti-Festtage im Ries.

    Bopfingen. Es war dem Jubilar Antonio Rosetti vorbehalten, beim Schlusskonzert der 20. Internationalen Rosetti-Festtage den Höhepunkt des Festes zu eröffnen. Aus einer stattlichen Anzahl seiner 49 Sinfonien hatte Johannes Moesus, Präsident der Rosetti-Gesellschaft und Chef-Dirigent des Bayereischen Kammerorchester Brückenau die „Es-Dus Sinfonie“ ausgewählt. Ohne große Schnörkel wirkte diese Sinfonie transparent und so recht geeignet ein heiteres Jubiläumskonzert zu eröffnen. Der ruhige Beginn erefuhr sehr bald mehr Fahrt, bis eine liedhafte Giegenmelodie einen zweiten Teil einführte, in dem die Bläser hervortreten konnten. Ein relativ forsches Menuett und ein feführvolles Andante motivierte sie zu weiteren tänzerischen Beiträgen bis zu einem finalen kräftigen Hörnerklang.
    Das „Oboenkonzert D-Dur“ von Rosetti begann der zu den weltbekannten Oboisten zählenden Albrecht Mayer mit einem schönen beschwingten Thema. Die Oboe Albrecht Mayers kam dabei recht gut zur Geltung, da das Orchester zunächst neben den Übergängen mehr eine Begleitfunktion übernahm und die Melodie meist nur kommentierte. Ein weiteres Thema ergänzte das erste in etwa der gleichen beherrschten Spielweise und regte den Oboisten an, eine variierende Solo-Kadenz anzufügen.
    Sehr getragen begann das Adagio molto, das Albrecht Mayer selbst hörbar genoss und mit langen Melodiebögen eine beschauliche Stimmung hervorrief mit einfühlsamer Beteiligung des Orchesters.
    Mit einem aufspringenden Auftakt brachte Mayer Leben in das Rondeau und schmückte es mit diesen Motiven, streute aber nicht nur spektakuläre, sondern auch empfindsamere Melodien ein, beherrschte alle Nuancen der instrumentalen Ausdrucksformen. Neben seinen bekannten virtuosen Fähigkeiten für schwierigste Oboensoli wurde in der folgenden „Romanze B-Dur“ auch eine Liebe für einschmeichelnde Melodien offenbar. Die Klangfülle seines Spiels wurde besonders in den langen Phrasen deutlich, da er sich für nicht enden wollende Töne eine faszinierende Atemtechnik anlernte. „Auch Klassiker können sich romantisch ausdrücken“, war sein Kommentar zu seiner Zugabe, „Romeo und Julia“.
    Joseph Haydn war für Antonio Rosetti ein besonders verehrtes Vorbild. Darum war die „Sinfonie Nr. 63“ eine wunderbare Ergänzung zur Rosetti-Sinfonie und zugleich ein Jubiläums-Blumenstrauß aus Tönen für die Internationale Rosetti-Gesellschaft. Ein Geigensolo leitete den rasanten Allegro-Satz ein, während die Flöte das Thema des tänzerischen Allegretto wunderbar vorgab, dem das Orchester den beschwingten Atem einhauchte.
    Das Menuett stellte sich mit einer musikalischen Reverenz, quasi einer einführenden Grußformel, vor, die es geschickt variierte. In großartigem Zusammenspiel präsentierte es sich in bester Form und demonstrierte, dass es jederzeit die Vorgaben des Dirigenten Johannes Moesus erfüllen konnte, der es mit deutlicher Gestik führte. In der Zugabe, dem letzten Satz von Rosettis „Sinfonie G-Dur“, kamen noch einmal die Bläser zu feinen Soloeinsätzen, die in einem tollen Strettaschluss für gute Laune sorgten, worauf das Publikum die Brückenauer für ihre vorzüglichen Leistungen im Schlusskonzert der 20. Ausgabe der Rosetti-Festtage mit reichlichem Beifall auszeichnete.


    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


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