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21. Rosetti-Festtage im Ries, 16. September 2021
Schloss Reimlingen, Kammermusik für Harfe und Klavier

  • Schloss Reimlingen, 16. September 2021
  • Amerdingen, Pfarrkirche St. Vitus, 17. September 2021
  • Bopfingen, Stadtkirche St. Blasius, 18. September 2021
  • Schloss Harburg, Fürstensaal, 19. September 2021

  • Königliche Harfe für Rosetti

    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


    Musik Harfe und Klavier spielen eher selten zusammen – in Reimlingen harmonieren sie

    Von Ernst Mayer

    Die Wiederbelebung der erfolgreichen Internationalen Rosetti-Festtage nach den Absagen aufgrund der Pandemie hat nun im Schloss Reimlingen mit einem Konzert für Harfe und Klavier stattgefunden. Die Saison 2021 wurde dadurch gerettet, dass die „Rosetti-Festtage“ vom bisher üblichen Juni-Termin auf den Herbst verschoben wurden.
    Die Kulturetage des Reimlinger Deutschordens-Schlosses bot für das Auftakt-Konzert mit diesen Instrumenten, die nicht so oft zusammen spielen, den intimen Rahmen, den man sich für das Harfenspiel wünscht. Dem kam auch das schlichte, volkstümliche Auftakt-Allegro des Hans Georg Nägeli entgegen. Da die Pedale am Fuß der Konzertharfe, die das Spiel in verschiedenen Tonarten erlauben, im Jahr 1720 von dem Donauwörther Geigenbauer Jacob Hochbrucker als seine Erfindung vorgestellt wurden, konnten die großen klassischen Komponisten schon von der Existenz der Pedalharfe erfahren haben. Mozart schuf sogar ein Harfenkonzert, doch findet sich anscheinend in Antonio Rosettis Werken wie bei den anderen Zeitgenossen kaum eine Spur.
    Daher wählten die beiden Künstlerinnen Feodora-Johanna Mandel (Harfe) und Beate Roux (Klavier) die „Es-Dur Sonate, Murray D20“, die mit vielen zerlegten Akkorden dem Charakter der Harfe entgegenkommt. Dem typischen Arpeggio-Stil (schnelle auf- und abgleitende Tonleiterfiguren) dieses Instruments mit den vielen Saiten passte sich die Pianistin an, und so entwickelte sich ein äußerst harmonisches Musizieren, beginnend mit einem schwungvollen Anfangssatz. Die anschließende lyrische Romanze wurde zum Schluss von einem spielerischen, temperamentvollen Rondo abgelöst.
    Das „Prelude, fugue et variation, h-Moll“ wurde von Cesar Franck für die Orgel geschrieben und mutierte mangels passender Literatur für die beiden Instrumente zu einem pikanten Harfen-Klavierstück, denn auch hier konnten sich Klavier und Harfe gut aufeinander abstimmen.
    Mit A. Rosettis „Sonate C-Dur, Murray D24“ brachte das Duo wieder den Namensgeber der Konzertreihe ins Spiel, mit einem spritzigen Allegro-Satz, einer liedhaften, beschaulichen Romanze, und zum Schluss mit einem frischen Rondeau.
    Der englische Hof war anscheinend der Harfenmusik mehr als jene auf dem Kontinent zugetan, denn er leistete sich im 19. Jahrhundert dauerhaft einen königlichen Harfenisten. Mit John Thomas hatte ein Musiker die Stelle inne, der nicht nur ein vorzüglicher Harfenist war, sondern auch als Kompositeur für dieses Instrument hervorragend geeignet. Dessen „Grand Duet ,es-Moll“ war, weil es original von einem Harfenspieler geschrieben wurde, wie geschaffen für das Spiel der Harfe mit einem Klavier. Im Wechsel mit dem Klavier durfte sie immer wieder eine führende Position einnehmen. Die Harfe erhielt nämlich eine deutlich hervortretende Melodieführung, wobei die Pianistin mit der in vielen Arpeggios auf- und abwirbelnden Begleitrolle gut zurechtkam.
    Nach einem kurzen „Duettino“ des böhmischen Komponisten Ladislaus Dussek als Zugabe konnten die beiden Künstlerinnen den freudigen Schlussbeifall der Zuhörer entgegennehmen.
    Die aus dem Donau-Ries stammende Harfenistin Feodora-Johanna Mandel eröffnete mit ihrer Partnerin, der Pianistin Beate Roux, im Deutschordens-Schloss Reimlingen die Konzertreihe der Internationalen Rosetti-Festtage mit einem Kammerkonzert, für Harfe und Klavier.


    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


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