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21. Rosetti-Festtage im Ries, 19. September 2021
Schloss Harburg, Fürstensaal, Sinfonisches trifft Kammermusik

  • Schloss Reimlingen, 16. September 2021
  • Amerdingen, Pfarrkirche St. Vitus, 17. September 2021
  • Bopfingen, Stadtkirche St. Blasius, 18. September 2021
  • Schloss Harburg, Fürstensaal, 19. September 2021

  • Eindrucksvoller Abschluss auf der Harburg

    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


    Professor Christoph Hammer begeistert mit seinem Ensemble im Festsaal. Die Besucher hören ausschließlich die Musik von Komponisten, die am Hof in Wallerstein tätig waren

    Von Ernst Mayer

    Der Fürstensaal der Harburg steht nach seiner Renovierung nicht nur als prunkvoller Festsaal für Feierlichkeiten, sondern auch als Konzertsaal der Öffentlichkeit zur Verfügung. Beim Rosetti-Musikfestival 2021 erlebten seine Besucher erneut eine glänzende Veranstaltung mit einem Ensemble von Christoph Hammer. Er ist Professor für historische Tasteninstrumente am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg und gilt als Spezialist für das Spiel historischer Tasteninstrumente. Als solcher ist er insbesondere als Virtuose des Hammerklaviers bekannt.
    Hammer präsentierte ein Programm ausschließlich mit Komponisten, die am Hof in Wallerstein tätig waren. Als Intendant der Hofkapelle des Fürsten Kraft Ernst, von 1773 bis 1803, war Ignaz von Beecke Vorgesetzter von Antonio Rosetti. Er war außerdem ein vorzüglicher Pianist, was sich mit dem „Quintet a-Moll“ beweisen ließ, bei dem das Klavier eine dominante Rolle spielte, wenn auch Hammer sich als routinierter Pianist von Anfang an angenehm zurückhielt und die feine Dynamik einfühlsam mitgestaltete. Auf diese Weise erlangte die Piano-Phase im Andante-Satz hohe Spannung, die im beschwingt tänzerischen Finalsatz temperamentvoll aufgelöst wurde.
    Johann Anton Amon, der 1803 am Wallersteiner Hof die Kapellmeisterstelle angetreten hat, verfasste eine „Sonate für Oboe und Klavier“. Die Solistin Magdalena Karolak intonierte sie mit ihrer kunstvoll gedrechselten Oboe perfekt und sehr gefühlvoll. Erfrischend gestaltete sie das tänzerische Menuett mit dem Übergang in ein langsameres dreivierteltaktisches Larghetto und erheiterte das Publikum mit dem lustigen ländlerischen Rondo.
    Eine kleine Auswahl aus den zahlreichen Klavierstücken Rosettis, die auf dem Notenmarkt damals reißenden Absatz fanden, spielte Christoph Hammer als eine Zwischenmusik, bevor das Streicherensemble mit der Oboe ein interessantes kammermusikalisches Arrangement des Franz Rosiniack vorstellte. Der tschechische Komponist schrieb die Noten von Rosettis Sinfonie B-Dur in eine Fassung für Streichquartett und Oboe um. So entstand von diesem Werk ein völlig anderer Höreindruck, doch sehr reizvoll in seiner abgeänderten intimeren Fassung.
    Mit diesem freien Umgang mit Antonio Rosettis Musik und dem begeisterten Beifall der Besucher gingen die „Rosetti-Festtage im Ries“ zu Ende, mit der Hoffnung auf eine künftige Fortführung dieses bereits seit mehr als 20 Jahre traditionellen Kulturereignisses. Ein neuer Anfang ist also bereits gelungen.
    Einen eindrucksvollen Abschluss der Rosetti-Festtage 2021 bildete das Kammermusikkonzert mit Christoph Hammer auf einem historischen Hammerflügel. Zur Aufführung kamen Werke von Komponisten, die wie Rosetti die Hofkapelle des Fürsten Kraft Ernst leiteten. Zum Ensemble um den Pianisten Hammer gehörten (von links) Rüdiger Lotter (Violine), Daniel Rosin (Violoncello), Isabella Bison (Violine), Marina Momeny (Viola), Magdalena Karolak (Oboe), ganz rechts Hammer.


    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


    Rosetti-Festtage

    Foto: Reinhold Seefried


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