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22. Rosetti-Festtage im Ries, 18. Juni 2022
Schloss Harburg, Fürstensaal, Abschlußkonzert

  • Nördlingen, Pfarrkirche St. Salvator, 16. Juni 2022
  • Amerdingen, Pfarrkirche St. Vitus, 17. Juni 2022
  • Schloss Reimlingen, 18. Juni 2022
  • Bopfingen, Stadtkirche St. Blasius, 18. Juni 2022
  • Schloss Harburg, Fürstensaal, 19. Juni 2022


  • Rosetti-Festtage

    Hofkapelle München, Vorbild der Wallersteiner Hofmusik

    Anlässlich des Konzerts der Internationalen Rosetti-Gesellschaft erhielt das Schloss Harburg zu einem besonderen Anlass einen besonderen Besuch aus München. 25 Jahre Präsidentschaft bei der Rosetti-Gesellschaft waren es wert, dass Johannes Moesus persönlich von Dr. Thomas Goppel, Bayerischer Staatsminister a.D., eine Ehrung des Freistaats Bayern für dieses Ehrenamt erhielt. Er überbrachte den Dank und die Glückwünsche der Staatsregierung und würdigte Möwes’ Verdienste um die Internationale Rosetti-Gesellschaft in einer Rede und ging dabei auf seine Präsidentschaft und seine Aktivitäten als Dirigent verschiedener Orchester ein.
    Das Konzert der Hofkapelle München war zusätzlich eine besondere Würdigung des Jubilars, denn gerade sie verkörpert, als Vorbild für die damalige Wallersteiner Hofkapelle, die Idee der Rosetti-Festtage, die zur Wiederentdeckung eines vergessenen, ehemals erfolgreichen Komponisten seit dem Jahr 2000 alljährlich in adeligen Häusern und Kirchen des Rieses stattfinden. Die dafür ausgewählte „Sinfonie G-Dur“ gehört zu Rosettis großen Werken, die sich, auch durch die an verschiedenen Aufführungsorten durch Johannes Moesus als Dirigent verbreitet haben. Sie beginnt schwungvoll in einem Allegro-molto-Satz mit hübschen Moll-Färbungen in dessen Verlauf. (Rüdiger Lotter u. Max Meis Violinen, Danka Nikolic, Viola, Matthias Gredler, Cello, Tanja Erler, Kontrabass)
    Diese Stimmung nimmt das folgende Menuett auf und entwickelt einen tänzerisch flotten Verlauf, zu dem ein interessantes tolles Klarinettensolo (Markus Schön) maßgeblich beiträgt.
    Mit einem farbigen Bläserspiel (Franz Draxinger, Horn, Tonia Solle, Fagott) beginnt recht lyrisch das „Andante ma Allegretto“, mit cantablen Melodien, die Elemente von Volksliedern andeuten.
    Ein rasantes virtuoses Hornsolo, bei dem das perfekte Spiel auf dem Naturhorn dem Publikum große Bewunderung abnötigte, bewirkte, dass die Rosetti-Sinfonie durch einen stürmischen Beifall entsprechende Anerkennung des Publikums im vollbesetzten Harburger Fürstensaals bekam.

    Noch zu entdecken war die Arie „Töne? Worte? Ha, die Liebe“ aus einem kaum bekannten geistlichen Werk A. Rosettis mit dem Namen „Halleluja“, das , falls vollständig vorhanden, einer Wiederaufführung harrt. Die Hofkapelle brauchte dafür keinen Text. Die Melodien der Arie wirkten dennoch in ihrer instrumentalen Gestalt romantisch und sehr gefühlvoll.

    Mit Franz Schuberts „Oktett F-Dur, D803“ hatte die Hofkapelle München ein sehr eindrucksvolles, umfangreiches Werk für dieses Abschlusskonzert der 22. Internationalen Rosetti-Festtage ausgewählt. Der meisterliche Umgang mit ihren historischen Instrumenten kam bei Schuberts Musik besonders zur Geltung, denn die historischen Instrumente, zumal das Naturhorn, verlangen für die heute erwartete Tongestaltung eine besondere Spieltechnik. Besonders bei den solistischen Variationen wurde deutlich, wie unter diesen Umständen (noch fehlende Ventile und noch zu erfindende Klappen) „sauber“ intoniert wurde.
    Dieser Erfolg ist der Tatsache zu verdanken, dass sich hier Musikerinnen und Musiker aus renommierten Orchestern und Ensembles aus den Einzugsbereichen München, Salzburg und Wien zusammengefunden haben - eine besondere Wertschätzung für das Rosetti-Festival im Ries.


    Rosetti-Festtage

    Rosetti-Festtage

    Rosetti-Festtage

    Rosetti-Festtage

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    Text: Ernst Mayer
    Fotos: Reinhold Seefried


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